Fortschritt vs. Tradition

Robert-Havemann-Gesellschaft / Leo Tesch. Rechte vorbehalten – Freier Zugang

Fortschritt vs. Tradition: Patriarchat und weibliche* Selbstbestimmung in der DDR

Die Gleichstellungs-Politik der DDR sollte es Frauen* ermöglichen, finanzielle Unabhängigkeit und vollwertige gesellschaftliche Teilhabe zu erlangen. Sie war im internationalen Vergleich fortschrittlich und fokussierte massiv die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie – für Frauen*. Denn zugleich wurden traditionelle Rollenvorstellungen und geschlechtliche Hierarchien nicht in gleicher Weise thematisiert und dekonstruiert: Frauen* erhielten zwar größere Chancen, bewegten sich jedoch auch im sozialistischen Staat stets innerhalb einer patriarchalen Logik.
Der Text beleuchtet das Spannungsfeld aus DDR-„Frauenpolitik“ und dem Fehlen einer sozialen Gleichstellung der Geschlechter. Im Fokus der Publikation stehen subjektive Erfahrungen von Zeitzeuginnen* (aus einem wissenschaftlichen Projekt des FSA) und deren Ansichten über Gleichberechtigung, Möglichkeiten und patriarchale Erscheinungen im sozialistischen Staat.