(Un-)Sichtbar? Weiblich* und migrantisch in Sachsen

(Un-)Sichtbar? Weiblich* und migrantisch in Sachsen:
DDR. Transformationszeit. 30 Jahre darauf.

Das Themenfeld weibliche* Migration in Sachsen erhält  in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit. Trotzdem gibt es noch große Leerstellen zu Perspektiven und Strukturen von Migrantinnen* in der Forschung und öffentlichen Wahrnehmung.  Frauen* sind zwar mitgemeint, wenn es um Migration geht, ihre Erfahrungen, die sie aufgrund ihres Geschlechts machen, bekommen jedoch keine hinreichende Aufmerksamkeit. Auch die Verbindung zwischen Rassismus, Kulturalismus und Sexismus findet in diesem Zusammenhang noch zu wenig Beachtung. Ebenso fehlt es an zugänglichem Ego-Material (z.B. Fotos, eigene Texte) der betreffenden Personen. Mit diesem Material kann die eigene Sicht auf die Geschichte(n) dargestellt und für die Nachwelt festgehalten werden.

Im Rahmen des Projekts „(Un-)Sichtbar? Weiblich* und migrantisch in Sachsen: DDR. Transformationszeit. 30 Jahre darauf“ (FSA 2020) werden die Erlebnisse und Erfahrungen migrantischer Frauen* in Dresden in den Fokus gerückt und so ihre Bedeutung als Teil der (deutschen) Frauen*- und Geschlechtergeschichte verdeutlicht. Es werden einem  mehrheitsgesellschaftlichen Blick Geschichten und Selbstbilder entgegengesetzt, die den eigenen Vorstellungen der Beteiligten entsprechen. Auf dieser Seite präsentiert das FSA die im Projekt entstandenen Materialien.

Das Projekt wurde gefördert mit Geldern des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Projektfonds des Digitalen Deutschen Frauenarchivs.
 
Alle Materialien sind in Zukunft ebenfalls unter https://digitales-deutsches-frauenarchiv.de aufrufbar.
 
Wir danken allen Zeitzeuginnen* für ihre Teilnahme und Geschichten.

Interviews

Im Projekt entstanden sechs Audio-Interviews mit migrantischen Zeitzeuginnen*, die aus unterschiedlichen Gründen und zu unterschiedlichen Zeiten nach Dresden gekommen und geblieben sind. Einige der Frauen* leben seit Jahrzehnten in der Stadt, einige erst wenige Jahre. Ihre Geschichten sind so individuell wie ihre Erfahrungen als Migrantinnen*. Ihr gemeinsamer Verbindungspunkt ist die Stadt, in der sie leben. Hier könnt ihr euch Ausschnitte aus den Interviews anhören.

Agathe: „Es ist eine Herausforderung, die Minorität zu sein und sich immer anzupassen.“

Katharina: „Daher kann ich sagen, dass ich mich aufgelöst habe als Migrantin, teilweise.“
Marta: „Es war ein wichtiger Emanzipationsprozess für mich“
Olga: „Ich wollte die Welt anschauen und das war die gute Möglichkeit.“

Thanh: „Die Wende war wie für mich gemacht.“
Yalda: „Wenn ich hatte keine Angst von Taliban, dann ich habe auch keine Angst von dir.“

Film

Auf Grundlage der Interviews entstand dieser Kurzfilm. Die Erzählungen der Zeitzeuginnen* wurden mit Bildern unterlegt, die Orte in Dresden zeigen, welche in Zusammenhang mit den Geschichten der Zeitzeuginnen* stehen. Im Film sind Audio-Ausschnitte aus drei der Interviews zu hören.


Stadtplan

Dieser interaktive Stadtplan ermöglicht es Interessierten, eine digitale Stadtführung durch das weiblich*-migrantische Dresden zu erleben. Hier finden sich Hintergrundinformationen zu Orten in der Stadt, welche für die interviewten Zeitzeuginnen* und ihr Leben in Dresden eine Bedeutung haben.


Dresdner Migrationsgeschichten von querstadtein e.V.

Im Rahmen des Projektes kooperierte das Frauenstadtarchiv Dresden (FSA) mit mehreren migrantischen Projekten in Dresden/Sachsen. Eins davon ist querstadtein e.V. In diesem Video stellt querstadtein e.V. seine Arbeit vor und legt dabei den Fokus auf weiblich* migrantische Geschichte.


Weiblich*, migrantisch, unsichtbar – Ein Essay

Den Essay zum Projekt von Melanie Pißner und Sarah Thomas findet ihr hier.